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Bericht vom „Erste Hilfe 50+“ -Kurs
Am 13. November fand im Feuerwehrhaus Schellhorn der Erste-Hilfe-Kurs statt, in dem es um die für Menschen im fortgeschrittenen Alter typischen lebensbedrohlichen Situationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ging. Dabei stand der Gedanke, dem Partner im Ernstfall helfen zu können, im Vordergrund.
Ich selbst habe vor vielen Jahren meine 18 Monate Zivildienst als Rettungssanitäter abgeleistet, unser Dozent, Herr Schulz von den Johannitern, kann aber auf mehr als 40 Jahre Erfahrung als Rettungssanitäter und Ausbilder zurückblicken – und das war auch deutlich zu merken. Ruhig führte er uns durch das Thema und erzählte – oft mit einem Augenzwinkern - immer wieder Geschichten aus der Praxis.
Eindringlich schilderte er, wie wichtig es ist, auf jeden Fall die Telefonnummer 112 anzurufen, wenn dringend ein Arzt gebraucht wird. Unter dieser Nummer erreicht man die Rettungsleitstelle. Dort sitzen erfahrene Mitarbeiter, die nicht nur sofort den Krankenwagen oder den Notarzt losschicken, sondern auch gleich am Telefon, z.B. mit Hinweisen für Erste-Hilfe-Maßnahmen, weiterhelfen. Übrigens sitzt da nicht einer alleine vor vielen klingelnden Telefonen, es stehen immer 16 Leute zur Verfügung, die die Notrufe annehmen.
Nur wer seines Gatten überdrüssig ist, sollte ihn im Notfall mit dem eigenen Auto zum Krankenhaus fahren. Zum einen dauert das länger, zum anderen ist die damit verbundene Aufregung oft Ursache für eine Verschlimmerung der Symptome. Und wenn er während der Fahrt im Auto bewusstlos wird, ist die Katastrophe perfekt.
Es ist ein hartnäckiges Gerücht, dass man den Rettungswagen bezahlen muss, wenn man ihn irrtümlich gerufen hat. Niemand, der einen Krankenwagen ruft, muss dafür bezahlen. Und wenn der Patient beim Eintreffen der Sanitäter nun doch schon wieder putzmunter ist, nehmen die Sanis das auch nicht übel, die kommen lieber einmal umsonst als zu spät.
Apropos „zu spät“: Haben Sie sich schon mal angeschaut, wie gut Ihre Hausnummer von der Straße aus zu sehen ist? Nachts und bei Regen aus dem Auto? Es vergehen wertvolle Minuten, wenn der Krankenwagen erstmal vorbeifährt und umdrehen muss, weil er das richtige Haus nicht findet.
Nachdem wir über die typischen Symptome von Schlaganfall und Herzinfarkt informiert wurden, begann der praktische Teil: Was mache ich, wenn ich jemanden vorfinde, der auf dem Boden liegt oder dem es offensichtlich nicht so recht gut geht? Nun ja, auf alle Fälle erstmal ansprechen und kräftig anstupsen – vielleicht hat sich derjenige ja nur einen ungewöhnlichen Ort für sein Nickerchen ausgesucht. Wacht er nicht auf, wird die Atmung geprüft. Wenn er noch atmet, kommt er in die stabile Seitenlage (können Sie die eigentlich noch?) und die 112 wird angerufen.
Wenn er nicht mehr atmet, wird sofort 112 angerufen und reanimiert. Die Suche nach einem Puls verbraucht zu viel Zeit, besonders wenn man aufgeregt und unerfahren ist. Außerdem findet man ihn dann sowieso meistens nicht ...
Das Reanimieren wurde in unserem Kurs an einer Puppe namens „Little Anne“ geübt. Die ist schon Kummer gewöhnt und beklagte sich nicht. Zur Übung der stabilen Seitenlage wurden die Ehegatten von ihren Partnern fleißig hin- und hergerollt – wo dann wegen der groben Behandlung doch schon mal protestiert wurde.
Natürlich kam die Frage auf: „Und was ist, wenn ich etwas falsch mache?“. Hier kam die sehr deutliche Antwort: „Nur der, der nichts tut, macht alles falsch!“ Selbstverständlich können z.B. Knochenbrüche verschlimmert werden, wenn jemand aus einem brennenden Auto gezogen wird. Aber die Alternative ist auch nicht so toll. Und wer bewusstlos auf dem Rücken liegt, kann ersticken. Da hilft es ihm auch nichts, wenn ein gebrochenes Bein so besser gelagert ist als in der stabilen Seitenlage.
Abschließend schilderte Herr Schulz noch sehr anschaulich und praxisnah, wie ein Druckverband angelegt wird. Das ist eigentlich wie beim Gartenschlauch, wo man ja auch erst einmal den Daumen draufhält, wenn er ein Loch hat.
Für mich als Initiator der Veranstaltung war es schön zu sehen, mit welchem Engagement die Teilnehmer bei der Sache waren. Und es wurde deutlich, dass selbst die Ältesten mit weit über 80 Jahren im Ernstfall noch helfen können – selbst wenn sie nur den Krankenwagen rufen.
Wegen der großen Nachfrage werden wir am Donnerstag, dem 5. Februar 2015, wieder um 19:00 Uhr im Feuerwehrhaus Schellhorn einen zweiten Kurs durchführen. Anmeldungen bitte unter Tel. 0151/11 64 34 46 oder Klaus.Mende@baus-mit-klaus.de.
Klaus Mende, Schellhorn